Antientzündliche Kost

Foto: Anelka, PixabayBei der antientzündlichen Kost handelt es sich nicht um eine Diät im klassischen Sinne, sondern um eine gesunde Mischkost. Es wird lediglich der Anteil bestimmter Lebensmittel, die antientzündlich wirkende Nährstoffe beinhalten erhöht, während der Konsum anderer reduziert wird.

Es handelt sich dabei im Wesentlichen um eine Modifikation der Ernährung, nicht um eine komplette Lebensumstellung. Durch leichte Veränderungen, die nach und nach in den Lebensalltag eingebaut werden, kann das Konzept der antientzündlichen Kost entsprechend den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben umgesetzt werden.

Obwohl man über die Ernährung Multiple Sklerose nicht heilen oder stoppen kann, stellt sie dennoch einen wichtigen Aspekt dar. Bestandteile in Nahrungsmitteln, die entzündliche Prozesse bei MS positiv beeinflussen, haben neben einer ausgewogenen Ernährung einen besonderen Stellenwert. Somit kann der Verlauf der Erkrankung und das Auftreten von Beschwerden gelindert werden. Da mit fortschreitender Erkrankung zunehmend mehr Nervenzellen geschädigt werden, ist es wichtig, sich so früh wie möglich auf gesunde, antientzündliche Kost umzustellen. 

Entzündungsgeschehen

Das Immunsystem versucht sich gegen Fremdstoffe, Viren, Bakterien, etc. zu wehren. Bei Multipler Sklerose und anderen Autoimmunerkrankungen richten sich die Reaktionen des Immunsystems aber nicht gegen fremde sondern gegen körpereigene Zellen. Im Falle der Multiplen Sklerose führen Entzündungsprozesse zur Schädigungen der Myelinscheiden im zentralen Nervensystem.

Durch die Stimulation bestimmter Immunzellen entstehen einerseits viele freie Radikale (=Antioxidantien), die Entzündungen verstärken, andererseits werden entzündungsfördernde Substanzen gebildet. Die Ausgangsverbindung für diese Substanzen stellt die Arachidonsäure (Bestandteil bestimmter Nahrungsfette) dar.

Mediterrane Kost – eine Alternative?

Für jene Personen die nicht komplett auf Fleisch und Wurst verzichten möchten, ist eine modifizierte mediterrane Kost zu empfehlen.

Diese Ernährungsweise zeichnet sich aus durch:

  • einen hohen Konsum von Obst und Gemüse
  • häufige Fischmahlzeiten
    – bevorzugt Fische wie Lachs, Thunfisch, Hering, Makrele
    – heimische Fische wie Forelle, Karpfen, Zander, Saibling (diese haben aber auch einen geringeren Anteil an Omega-3 Fettsäuren)
  • Olivenöl sollte durch Omega-3 Fettsäure-reiches Öl wie z.B.: Leinöl, Rapsöl, Walnussöl, Sojaöl ersetzt werden
  • maximal zwei moderate Fleischmahlzeiten, eine Wurstmahlzeit und 2 Eier pro Woche
  • keine Innereien

Für jene, die Fisch nicht zu ihren Lieblingsspeisen zählen, kann die Einnahme von Fischölkapseln eine Alternative darstellen, um den Bedarf an Omega-3 Fettsäuren (vor allem EPA und DHA) zu decken.