Pegyliertes Interferon beta-1a

Pegyliertes Interferon beta-1a (Plegridy®) kommt als Basistherapie bei schubförmig remittierender Multipler Sklerose (MS) zum Einsatz und wird alle zwei Wochen mit einer Spritze oder einem Fertigpen unter die Haut (subkutan) verabreicht.

Das Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender Multiple Sklerose.

Pegyliertes Interferon beta-1a scheint das Immunsystem des Körpers davon abzuhalten, das Gehirn und Rückenmark zu schädigen, wodurch die Zahl der Schübe gesenkt und die behindernden Auswirkungen der MS verlangsamt werden.

Dosis

  • Peginterferon beta-1a kann subkutan (s. c.) mithilfe eines Einweg-Fertigpens oder einer Einweg-Fertigspritze angewendet werden.
  • Die empfohlene Dosierung von Peginterferon beta-1a beträgt 125 Mikrogramm (0,5 ml Injektionslösung), alle 2 Wochen (14 Tage) als subkutane Injektion angewendet.
  • Bei Behandlungsbeginn wird eine stufenweise Auftitration der Dosis empfohlen, welche zuvor mit dem behandelnden Arzt besprochen wird.
  • Peginterferon beta-1a kann auch selbst, ohne Hilfe eines Arzte, injiziert werden, wenn dieser die Patientin/den Patienten in diese Art der Anwendung eingewiesen hat.

Gegenanzeigen

  • Patientinnen und Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Peginterferon beta-1a, Interferon beta-1a oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Patientinnen und Patienten, die aktuell an schweren Depressionen erkrankt sind und/oder Suizidgedanken haben

Schwangerschaft und Stillzeit

Falls klinisch erforderlich, kann die Anwendung von Peginterferon beta-1a während der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Peginterferon beta-1a kann während der Stillzeit angewendet werden.

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Erytheme an der Injektionsstelle, grippeähnliche Erkrankungen, Fieber, Kopfschmerzen, Myalgie, Schüttelfrost, Schmerzen an der Injektionsstelle, Gefühl von Schwäche und Müdigkeit (Asthenie), Juckreiz an der Injektionsstelle und Arthralgie.

Darüber hinaus können Leber- und Nierenprobleme, Depression, schwere allergische Reaktionen, Krampfanfälle auftreten. Selten kommt es zu Erkrankungen des Blutes.

Quelle: Europäische Arzneimittel-Agentur, Gebrauchsinformation des Herstellers

Plegridy® (Peginterferon beta-1a) ist in der Dosis von 125 µg (Injektion unter die Haut alle 2 Wochen) für die Behandlung der schubförmig-remittierenden MS (RRMS) zugelassen. Plegridy® wurde in großen klinischen Studien an MS-Patienten mit RRMS getestet. Dabei hat sich das Medikament im Vergleich zu einer Placebobehandlung als wirksam erwiesen, da Krankheitsschübe reduziert und das Fortschreiten der Behinderung gebremst werden konnten. (Kompetenznetz Multiple Sklerose)